3. Advent: Was wollen wir uns nicht schenken?

Im Lockdown Kalorien zählen? Geschenkt! Kleinlich Dinge aufrechnen? Geschenkt! Sommerurlaub? Geschenkt! 2020 – das Jahr der abgesagten Termine?!

Das kann’s doch nicht sein

So vieles hat nicht stattgefunden in diesem Jahr, so vieles wurde abgesagt, so vieles, auf das wir – schmerzlich oft – verzichten mussten. Anderes war jetzt – ist noch immer – wichtiger. Und zugleich wird uns mit dem anhaltenden social distancing, den Lockdowns, den Alltagsbeschränkungen immer klarer, was wir uns eben nicht schenken wollen. Woran wir festhalten, was wir nicht hergeben möchten. Was uns wichtig, was uns ein Herzensthema ist.

offen bleiben

Wir wollen uns die Begegnungen und das Gespräch miteinander nicht schenken. Auch wenn die Verlockung in mancher Debatte groß wird, einfach zu sagen „Geschenkt! Da lohnt kein weiterer Gesprächsversuch!“ Anderen Standpunkte wirklich zu begegnen, ist gar nicht so leicht. Die Bereitschaft zum Dialog allein reicht nicht immer. Viel zu oft bleiben wir in unseren Echokammern. Vielleicht müssen wir noch mehr Gelegenheiten dafür schaffen. Das sollten wir uns nicht schenken!

anstrengen für das lohnenswerte Ziel

Das geht nur in der Hoffnung, dass es eine Chance gibt – auf gelingenden Wandel, eine gute Zukunft, für die es sich zu leben, zu debattieren, zu engagieren oder manchmal auch einfach durchzuhalten lohnt. An dieser Hoffnung halten wir – auch als Christ*innen – fest, gerade jetzt im Advent. Das wollen, das können wir uns nicht schenken!

realistisch & solidarisch

Dieses Hoffen ist kein Ausdruck blauäugiger Verklärtheit. Wir wissen, dass es besonders zur Zeit nur geht, weil so viele ihren Teil beitragen – die einen durch schmerzhaften Verzicht auf so vieles, was Leben lebenswerter macht, und andere durch großes Engagement und ungezählte Arbeitsstunden, teilweise weit über Belastungsgrenzen hinaus. Dafür sind wir dankbar, jede*r einzelnen. Dies im Blick zu behalten und solidarisch zu handeln, das lassen wir uns nicht nehmen.

weiterhin weit denken

Wir möchten dranbleiben an den Aufgaben, die drohen, hinter der Pandemie zurückzubleiben, die wir uns aber nicht schenken dürfen: ein nachhaltiges Miteinander auf unserer Einen Welt, ein rassismuskritischer und diskriminierungsfreier Umgang, mehr Demokratiebildung in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft, die Suche nach dem Grund, der uns hält und auch jetzt tragen kann. In Kursen, in Netzwerken, in Gremien gehen wir diese Aufgaben mit Ihnen und Euch an und sind dankbar für das gemeinsame Denken, Ringen und Spinnen. Gerade wenn sich der Alltag nur um ein Thema zu drehen scheint, tut es gut, den Blick so zu weiten und die Engführung der Diskussionen der letzten Monate hinter sich zu lassen: Sich manches nicht zu schenken, kann ganz schön befreiend wirken.

Welche Dinge möchten Sie, möchtet Ihr nicht anderen überlassen, wollt ihr euch nicht schenken? Was schreibst Du Dir weiterhin auf To-Do-Listen und Fahnen? Gibt es Dinge und Themen, die Dir, die Ihnen im vergangenen Jahr vielleicht noch wichtiger geworden sind und die im nächsten Jahr wieder vermehrt in den Fokus rücken sollen? Wir laden Sie und Euch zum Überlegen, Antworten und Teilen ein und freuen uns, so gemeinsam durch den Advent zu gehen.

Anette Daublebsky von Eichhain, Referentin für Teamentwicklung in Josefstal

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2 Responses
  1. Elisabeth Maria Pfahler-Bayer

    Guten Morgen
    vielen Dank für dieses schöne Geburtstagsgeschenk zu meinem 65.
    Ich habe mir gewünscht: gute Gedanken, gute Gespräche, großes Glück, geselllige Gäste, genug Geld, grünes Gold usw
    Weiterhin viel Erfolg
    Mit adventlichen Grüßen
    Elisabeth Maria Pfahler-Bayer

    1. Anette Daublebsky von Eichhain

      Liebe Frau Pfahler-Bayer,
      herzlichen Glückwunsch und reiche Segenswünsche zum Geburtstag – hoffen wir, dass sich all Ihre Wünsche für Sie und viele weitere Menschen im nächsten Jahr erfüllen mögen!
      Herzliche Grüße!
      Anette von Eichhain

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