Unser Leben wird uns geschenkt.
Jeden Tag neu. Wache auf und wundere mich. Ich bin da, lebendig, gesund. Wunderbar!
Ich will nicht klagen, habe ja nur maximal 1.500 Zeichen. Klimakatastrophe, Armut weltweit trotz extremen Reichtums einiger, Vernichtung der Artenvielfalt, Respektlosigkeit vor den Menschenrechten – und jetzt auch noch Corona-Beschränkungen und Existenz- und Todesängste. Das sind Danaer-Geschenke. Ich will nicht klagen.
Ich betrachte die Geschenke.
Menschen sehen, die ihren schweren Dienst tun in Corona-Zeiten. Pflegen bis zur Erschöpfung. Um Leben kämpfen an Krankenbetten. Einsamen die/der Nächste sein. Kindern nahe sein in pädagogischen Berufen. Einen Staat organisieren in einer komplexen Demokratie. Das Recht sichern gegen wütende Regelverächter. So viele Menschen vor Augen, die Gutes tun und bewirken.
Möglichkeiten sehen, die sich auftun in Corona-Zeiten. Spaziergänge unter einem Himmel, so klar und blau wie nie. Öfter mit Freund*innen telefonieren, als man sie sonst sehen kann. Eine Wanderung in den Bergen (Rotwand!) genießen wie eine Weltreise. Ein gutes Essen daheim nur zu viert (2 Hausstände!). Konzentriert Bücher lesen und gute Filme sehen können. Vorfreude auf Theater, Kino, Museum und Feiern mit vielen.
Kontraste sehen, die erkennbarer werden in Corona-Zeiten. Digital ist toll – aber Leben zum Anfassen ist doch das eigentliche Leben. Ein Leben in Kontinuität ist schön – aber plötzliche Veränderung setzt Energien und Ideen frei. Die Danaer-Geschenke haben Menschen in die Welt gebracht – es gibt viele engagierte Menschen, die ihnen Geschenke des Lebens entgegensetzen.
Das große Geschenk
– wir sind dabei nicht allein! In zwei Wochen werden wir uns wieder vergewissern: Uns ist heute der Heiland geboren.
Gerhard Engel, stellvertr. Vorsitzender des Studienzentrums