Was uns an Weihnachten geschenkt wird?
Die Zusammenkunft mit den Menschen, die uns am nächsten sind. Eine Auszeit vom vielleicht stressigen Alltag, den wahrscheinlich viele von uns haben und die Besinnung auf das elementarste Merkmal, welche das Leben von uns Menschen ausmacht: andere Menschen und deren Zuneigung und Vertrauen erleben und genießen. Vielleicht springen darüber hinaus auch noch materiell gesehen ganz nette Dinge an der diesjährigen Weihnacht für uns heraus… die sind aber für mich zumindest nur ein nettes Schmankerl neben der Möglichkeit, dass ich in solchen schweren Zeiten meine Familie als Ganzes mal wieder zu Gesicht bekomme. Die Verbindung, die ich zu ihr habe, trotz der Entfernung meines Studienortes, ist sehr gut und das ist mir auch äußerst wichtig.
Für einen kurzen Moment die Krisen vergessen?
Vielleicht können uns die diesjährigen Weihnachtstage für einen kurzen Moment die Krisen vergessen lassen, die wir gegenwärtig ganz persönlich oder durch Verfolgung der neuesten Nachrichten (da gibt’s ja im Moment genug) durchleben. Vielleicht können wir unseren Fokus ganz auf unser Beisammensein mit den Menschen legen, die uns am nächsten stehen. Dadurch wird es uns hoffentlich auch möglich, die Geschenke, die wir immer mit uns herumtragen, mal wieder wahrzunehmen. So schaffen wir es vielleicht, uns der Gravitation des Wirbelsturms an unheilvollen Informationen wie den Inzidenzwerten, Todeszahlen, Kontaktbeschränkungen und Neuverschuldungen herauszulösen und einmal tief durchzuatmen. Ich bin da sehr zuversichtlich!
Veränderung ist möglich
Denn meine Zuversicht möchte ich mir auch dieses Jahr nicht schenken – für meine eigene Zukunft und für die Welt. Wenn Zuversicht und die Bereitschaft zu Veränderungsprozessen in jedem Einzelnen von uns stecken, so ist Wandel auch für uns als ganze Gesellschaft möglich und die Realisierung positiver Zukunftsvisionen wird greifbar! Schon seit Jahren werden düstere Dystopien verbreitet, die einen teilweise ohnmächtig machen. Wenn wir es schaffen, einen positiven Ausblick auf die Zukunft zu bekommen, bewältigen wir so vielleicht unsere kollektive Angst vor den Albtraumszenarien der Zukunft, die von Pandemien, Kriegen, Folgen der Klimakrise usw. geprägt sind.
Natürlich sind wir auch alle momentan von der Pandemie in irgendeiner Weise und verschieden stark betroffen. Doch ich hoffe, dass uns diese gemeinsame Krise stärker zusammenschweißt und wir nach dieser historischen Talfahrt gestärkt und solidarischer hervorkommen als zuvor!
Paul Brockmann, Student und Teamer bei „Tagen der Orientierung“, FÖJler in Josefstal 2018/19