Paul Brockmann

Student

Soziologie

TdO-Teamer von September 2017 bis November 2020

Was ist aus mir geworden? Ein Soziologie-Student, wie er im Buche steht, vermute ich… ob dazu die Zeit als FÖJler am Fuße der Berge im Josefstal beigetragen hat, wo stundenlange Reflexionen und Überlegungen zur eigenen Person, zur Gesellschaft und überhaupt zum großen Ganzen möglich waren, ohne eine Person zu Gesicht zu bekommen? Nicht unwahrscheinlich.

Hat diese Zeit und darüber hinaus die TdO-Maßnahmen nach dem FÖJ auch dazu beigetragen, dass ich Jugendarbeit sehr zu schätzen gelernt habe? Ganz bestimmt! Bezüglich der TdO erinnere ich mich einerseits an die guten Gespräche und lustigen Runden, die immer wieder in der Küche des Holzhauses zusammengewürfelt wurden (am besten noch mit Muffins vom Nachmittagskaffee dabei!). Andererseits erinnere ich mich an die zahllosen Stunden, die man zusammen mit der Klasse verbracht hat und doch immer wieder – auch wenn es manchmal aussichtslos schien – bei den Schüler*innen einen Funken entzündete, mit dem man einen Weg ausleuchtete, den sie so scheinbar noch nicht gesehen haben. Nicht, dass sie den immer super fanden oder das der „richtige“ Weg war: Aber die Möglichkeit, die Lebenswirklichkeit von ihnen, die innerhalb der Schule meistens in einem eigenen Mikrokosmos existiert, gegen etwas werfen zu lassen, was sie nicht kannten, weckte vielleicht bei dem ein oder anderen etwas Neugier – in jedem Fall bei mir!

Unter anderem war die Zeit in Josefstal genau deswegen prägend für mich. Die Beziehung zwischen Teamer*in und Schüler*in ist natürlich nicht ein-, sondern wechselseitig. Öffnet man sich nicht für die Schüler*innen, so kommt auch nichts zurück. Diese Bereitschaft zur Öffnung und der Teamspirit, der spätestens am zweiten Nachmittag mit Klasse entstanden ist, sind die Lernerfahrungen, die mich geprägt haben und wo ich sehr froh bin, sie immer wieder aufs Neue gemacht zu haben.

Paul Brockmann, Bamberg 2021

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