Freiwilligendienste haben den Anspruch, offen für alle zu sein – wer die Vollzeitschulpflicht erfüllt hat, kann sie in Anspruch nehmen. In den letzten Jahren ist die Gruppe der Freiwilligen zunehmend heterogener geworden. Eine Herausforderung für die pädagogische Arbeit ist es, dieser Heterogenität gerecht zu werden und die eigene Arbeit diversitätsbewusst zu gestalten. Dazu bedarf es neben einer Pädagogik der Vielfalt auch eines rassismuskritischen Blicks auf die eigene Arbeit. Nur so können Mitarbeitende mit Diskriminierungserfahrungen von Freiwilligen adäquat umgehen und zugleich strukturelle Diskriminierung erkennen. Um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden, ist es schließlich nötig, auch die eigenen Strukturen in Hinblick auf unsichtbare Zugangsbarrieren zu reflektieren.
Die 4-teilige, zertifizierte Weiterbildung richtet sich an alle in den Freiwilligendiensten tätigen Mitarbeitenden, Honorarkräfte in Freiwilligendiensten und sonstige Interessierte. Sie befähigt Mitarbeitende zu einer entsprechend diversitätsbewussten und rassismuskritischen pädagogischen Arbeit, die auch strukturelle Gegebenheiten in den Blick nimmt. Alle vier Module werden einmal im Jahr angeboten.
In jedem Modul wird schwerpunktmäßig ein Aspekt thematisiert. Die Module können einzeln und unabhängig voneinander besucht werden. Nach jedem Modul erhalten die Teilnehmenden eine Bescheinigung, nach der vollständigen Teilnahme an allen Modulen und der Verfassung eines Berichtes wird das Zertifikat vergeben. Die Module können auch in verschiedenen Jahre besucht werden.
Die Weiterbildung wird angeboten vom Studienzentrum für evang. Jugendarbeit in Josefstal und den Evangelischen Freiwilligendiensten gGmbH. Das Antirassismusmodul wird in Kooperation mit der aej, das Modul Interkulturelle Öffnung wird in Kooperation mit der Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. angeboten. Die Anmeldung erfolgt stets über das Studienzentrum für evang. Jugendarbeit in Josefstal.