„Als Erasmusstudentin habe ich sehr von der EU profitiert. Es ist so leicht, von Land zu Land zu gehen, zu reisen, zu arbeiten. Auch die gemeinsame Währung macht unterwegs vieles leichter. Gleichzeitig stehen wir vor großen Herausforderungen, z. B. dem Umgang mit der Migration nach Europa. Ich hoffe, dass Europa sich wieder mehr mit Werten und Menschenrechten auseinandersetzt und wir gemeinsam einen Weg finden, diese zu achten.“
Tuija Samila, Finnland
„Europa heißt für mich, ganz leicht Kontakt zu Menschen in vielen verschiedenen Ländern haben zu können. So weiß ich, dass wir viele Hoffnungen, aber auch viele Schwierigkeiten (wie Arbeitslosigkeit, Krankheit) gemeinsam haben. Und dieses Kennenlernen, dieser Kontakt trägt zum Frieden in Europa bei. Das ist das wichtigste. Die EU sollte noch viel mehr ganz gewöhnlichen Leuten Chancen ermöglichen, sich zu treffen und kennenzulernen – Krankenschwestern, Beamte, Pädagoginnen.“
Terttu Pohjolainen, Finnland
"Durch die EU werden wir gezwungen, uns zu begegnen, uns zuzuhören, zu verstehen und zu einigen. Jeder muss mit jedem zusammenarbeiten, anstatt nur bilateral mit denen, die man eh kennt. Das kann man gar nicht hoch genug schätzen – schließlich war die europäische Geschichte jahrhundertelang von Eroberungen und Dominanz geprägt. Die nationalistischen Tendenzen beunruhigen mich. Hoffentlich gewinnen die Kräfte in Europa, die andere verstehen und gemeinsam an den großen Themen wie Umwelt und Flucht arbeiten wollen."
Göran Rask, Schweden
"Europa bedeutet für mich eine reiche Vielfalt der Kulturen und Vergangenheiten. Im Ökumenischen Studienkurs ist dieser Reichtum richtig spürbar. Die Gemeinsamkeit des christlichen Glaubens ermutigt mich, bei aller Verschiedenheit. Ich hoffe, dass sich Europa zu einem mehr dezentralen Projekt entwickelt, das näher an den Menschen ist und mehr Respekt für die vielen verschiedenen Parlamente und Länder zeigt. Unser Ziel muss sein, die gerade zerbrochenen Brücken zueinander wieder aufzubauen."
Andrew Wadsworth, England
"Österreich ist ein stolzes, aber relativ kleines Land. Wir brauchen das „große Europa“, nur dort können wir unsere Stärken einbringen statt nur BRD-Anhängsel zu sein. Meine Hoffnung ist, dass Europa aufwacht und dem Nationalismus nicht nur Kritik, sondern eine echte Vision entgegensetzt. Die großen Fragen wie z. B. bei der Umwelt können wir nur miteinander klären."
Christian Kohl, Österreich
"Zuerst ist die Europäische Union für mich ein Friedensprojekt. Das stand auch im Vordergrund, als in Estland über den EU-Beitritt diskutiert wurde. Die Verbindung nach Europa ist uns sehr wichtig. Zugleich wünsche ich mir, dass die Leute ernstgenommen und gehört werden. Wir brauchen mehr Gespräche und Diskussionen über Werte und eine genaue Bewertung, ob die EU so funktioniert, wie wir es wollen."
Tiit Pädam, Estland
"Europa und die EU müssen sich immer weiter entwickeln. Es gibt so viele Probleme und auf wichtige Fragen keine Antworten. Wir haben jetzt eine Generation, die nur Frieden kennt, aber noch die Chance hat, Menschen aus älteren Generationen zu treffen, die Krieg erfahren haben. Ich hoffe, dass diese Begegnungen stattfinden, und dass wir weiter so frei reisen können wie bisher."
Georgios Siomos, Griechenland/Deutschland
"Meine Hoffnung ist, dass Europa sich mit lauter Stimme in der Welt für Ruhe und Frieden einsetzt. Zusammen können wir mehr erreichen als lauter einzelne Länder. Wichtig ist, dass wir uns mehr auf Gemeinsamkeiten konzentrieren, wie hier beim Ökumenischen Studienkurs. Dann können wir Wege finden, mit den großen Themen wie Flucht und Umweltschutz umzugehen."
Heidi Reith, Deutschland